Januar 24, 2011

Foto: crystal51 – shutterstock

Heute war ich seit langem mal wieder am Bahnhof, weil ich einen privaten Termin in Mannheim hatte. Wie so oft, fuhr ich mit dem Zug dorthin. Vor und nach der Zugfahrt erlebte ich etwas, das mich wirklich in Erstaunen versetzte. Ja, wenn einer eine Reise tut, kann er was erleben. 🙂

Vor der Hinfahrt stand erst mal der Kampf mit dem Fahrkartenautomaten auf dem Plan. Ich hatte alles eingegeben, mein Ziel, wann ich hinfahren und zurückfahren wollte, jetzt war das Bezahlen dran. Also nahm ich einen 50-Euro-Schein, kleiner hatte ich es nicht, doch diesen Schein wollte er nicht. Ständig sagte er mir: „Bitte Geld entnehmen.“ Vielleicht waren ihm 50 Euro generell zu viel?  Da stand ich nun und wusste nicht weiter.

Plötzlich entdeckte ich, dass man auch mit Karte bezahlen konnte. Das probierte ich jetzt als nächstes. Also, alles wieder auf Anfang. Ziel eingeben, wann ich hinfahren will, wann ich zurückfahren will…und dann…die Karte in den Schlitz.

Die böse Überraschung war, der Automat wollte auch die Karte nicht, denn der Schlitz war blockiert.  So langsam fing ich an, ein paar unnette Bemerkungen über den Automaten zu machen. Schließlich dauerte es nicht mehr lange und mein Zug würde auf dem Gleis einfahren.

Wieder begann ich noch mal von Neuem, an dem gleichen Automaten, meine Daten einzugeben. Ich dachte gar nicht darüber nach, dass es ja eben gerade schon nicht funktioniert hatte.

Zum Glück war am Nachbarautomaten eine nette Dame, die sehr hilfsbereit war, als sie bemerkte, dass ich Schwierigkeiten hatte. So schaute sie sich z B. für mich um,  ob irgendwo jemand vom Personal zu sehen war, der mir helfen könnte. Es war natürlich weit und breit keiner zu sehen.

Schließlich hielt sie ihre Fahrkarte glücklich in den Händen, während ich immer noch nicht so weit war und bereits alle Felle davon schwimmen sah. Würde ich es noch schaffen, rechtzeitig mit der Fahrkarte zum Zug zu kommen? Für einen Moment wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte, um das noch zu schaffen.

In solchen Momenten bitte ich immer meinen inneren Meister, meinen spirituellen Führer um Unterstützung.

„Versuchen Sie es doch mal an dem anderen Automaten, da hat das mit der Karte geklappt“, sagte die hilfsbereite Dame plötzlich zu mir. Da sie ihre Karte bereits hatte, war der Automat frei geworden. Also versuchte ich es dort und das klappte dann endlich auch reibungslos, so dass ich noch pünktlich zum Zug kam.

Auf der Fahrt überlegte ich eine Weile, was mir dieses Erlebnis wohl sagen wollte, wenn ich es wie einen Traum betrachten würde, der mir etwas über mein Leben erzählt.

Dann würde mir dieser Traum vielleicht sagen, dass ich manchmal stur bin und „zu“ bin für andere, neue  Lösungen im Leben. Schließlich hätte ich, wenn die hilfsbereite Dame mir nicht den Vorschlag gemacht hätte, es doch mal an dem anderen Automaten zu versuchen, es wahrscheinlich noch ein bis zwei weitere Male vergeblich an dem kaputten Automaten mit der Karte versucht.

Außerdem würde er mir sagen, dass die innere Führung, der innere Meister, der Heilige Geist oder wie auch immer Sie das nennen wollen, einem manchmal jemanden schickt, der einem hilft, doch mal ein Stückchen nach rechts oder links zu schauen, um einen neuen Blickwinkel einzunehmen und neue Lösungen auszuprobieren. Und er würde mir sagen, dass es wichtig ist, sich auch mal auf etwas Neues einzulassen und einfach zu vertrauen.

Abends kehrte ich wieder wohlbehalten aus Mannheim zurück und hatte, bis mein Bus fuhr, noch ein bisschen Zeit, die ich im Zeitschriftenladen am Bahnhof verbrachte. Plötzlich rief jemand neben mir: „Anne!“ Als ich zur Seite schaute, sah ich eine Coaching-Kollegin, mit der ich gemeinsam eine Ausbildung gemacht hatte und die ich sehr mag. Dieses überraschende Wiedersehen war ein Geschenk für mich.

Als meine Kollegin mich ihrem Mann vorstellte, der auch gerade in irgendwelchen Zeitschriften blätterte, sagte Sie: „Ja, wenn Engel sich treffen…“

Morgens hatte ich einen Engel getroffen, das war die Frau am Fahrkartenautomaten. Abends hatte ich die Kollegin getroffen und wir beide hatten in diesem Moment empfunden, dass wir Engel sind. Und stimmt es nicht auch? Sind wir nicht alle ein bisschen wie Engel auf Erden? Jeder auf seine Art und Weise, jeder mit seiner einzigartigen Form, wie er die Liebe ausdrückt, die in ihm ist?

About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht! Auch, wenn du deinen Ratgeber oder dein Expertenbuch schreiben willst, bist du bei mir richtig.

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  1. Liebe Hilke,

    herzlichen Dank für deinen Kommentar, der auch noch so schön humorvoll und ehrlich ist. 🙂

    Ich liebe es, wenn ich solche Geschichten erlebe, die mir zeigen, was ich im Leben anders machen kann, damit es mir besser geht und ich glücklicher bin. Und noch schöner finde ich es, wenn ich sie mit anderen teilen kann. Leider habe ich nicht ständig solche Erfahrungen. Aber ich werde Augen und Ohren offen halten…und dann wieder drüber schreiben, denn das macht einfach viel Spaß.

    Liebe Grüße
    Anne-Kerstin

  2. Hallo Gerhard,

    schön, dass du dieses wunderschöne Erlebnis auch noch mal hier auf dem Blog mit den Menschen teilst. Vielen Dank. So kann man doch überall im Alltag „Engeln“ begegnen, manchmal ganz unerwartet, aber immer, wenn man sie braucht.

    Liebe Grüße
    Anne-Kerstin

  3. Sehr schöne Geschichte. Vor allem, die Einsicht, die aus diesem Erlebnis gewachsen ist. Wie wichtig ist es, Geschehenes zu überdenken und seinen Sinn zu erkennen. Hm – das passt auch auf mich. Wie oft mache ich die gleichen Fehler, gerate in Panik, weiß nicht mehr weiter und komme nicht darauf, dass man einfach mal loslassen und um die Ecke denken könnte. Da braucht man eben einen Engel, der einen anstupst. Oder einen Tritt in den Allerwertesten versetzt. Schmunzel.

  4. Schöne Geschichte!
    Ein ähnliches Erlebnis hatte ich einmal an einem Parkhaus in Oslo! Ich stand ziemlich hilflos vor dem Kassenautomaten bis ein Norweger neben mich trat und wie selbstverständlich alles für mich erledigte. Er lächelte mich an und war schon wieder verschwunden bevor ich ihm ein Danke nachrufen konnte.

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