Heute Vormittag war ich in einer großen Drogerie einkaufen, wo ich sehr gerne hingehe. Als ich an der Kasse stand und darauf wartete, dass ich an die Reihe kam, um die Artikel zu bezahlen, die ich kaufen wollte, erlebte ich etwas Merkwürdiges.
Vor mir war eine ältere Frau dran. Die Kassiererin, eine ziemlich junge Frau, sagte höflich „Hallo“ zu der Frau. Daraufhin polterte diese los: „Ich kann es nicht mehr hören, dieses Hallo! Es heißt guten Tag! Oder Sie sagen besser nichts.“ Daraufhin die Kassiererin: „Ich habe nur freundlich „hallo“ gesagt. Ich finde es wichtig, dass ich freundlich bin. „Es heißt guten Tag“, bekräftigte die Frau noch mal. „Ich gehöre doch nicht zu ihren Kumpels. Ich bin eine Kundin und will entsprechend behandelt werden.“ Mittlerweile war sie noch lauter geworden.
Ich stand sprachlos da und beobachtete die Szene. „Typischer Generationenkonflikt“, dachte ich nur. Die Kassiererin verzweifelte langsam und wiederholte immer wieder: „Ich habe doch nur freundlich „hallo“ gesagt, das sage ich zu jedem.
Zum Glück gab die ältere Frau irgendwann auf, packte ihre Sachen zusammen und zog von dannen. Jetzt war ich mit dem Bezahlen an der Reihe.
„Hallo“, sagte die Kassiererin und fragte: „Ist das für Sie okay so?“ „Klar“, antwortete ich und sagte zu ihr: Wahrscheinlich war das ein typischer Generationenkonflikt. Oder die Frau hatte sich vielleicht vorher über irgendetwas geärgert und Sie waren das Ventil, um Ärger abzulassen.“
„Zum Glück gibt es auch freundliche Kunden“, bedankte sich die Kassiererin bei mir, und ich war glücklich darüber, dass ich ihr vielleicht ein bisschen helfen konnte, ihre gute Laune wiederzubekommen.
„Hallo“ oder „Guten Tag“, das ist hier die Frage. Aber ist sie das wirklich? Sicher kommt es auf die Worte an, die wir verwenden, wenn wir kommunizieren, egal, ob wir schriftlich oder mündlich kommunizieren. Jedes Wort schwingt anders, hat eine andere Energie und das sollten wir auch unbedingt berücksichtigen. Es geht also schon mal darum, Worte bewusst zu verwenden. Das Wort „Dankbarkeit“ beispielsweise hat eine andere Energie als das Wort „Mangel“. „Liebe“ schwingt anders als „Hass“.
Aber es ist noch etwas anderes in dieser Geschichte verborgen, was wichtig ist: Es kommt auf das Wie an. Ein freundliches „Hallo“ finde ich allemal besser als ein unfreundliches „Guten Tag“. Und eine Frage kommt mir auch noch in den Sinn: Macht ein Mensch, der lauthals schimpft, nur weil jemand freundlich „hallo“ sagt, die Welt wirklich zu einem besseren Ort?