Juli 10, 2011

Foto: Anne-Kerstin Busch

„Wo bin ich?“ Es ist mitten in der Nacht, als Jeanette aufwacht. Sie wundert sich, dass sie nicht, wie sonst üblich, Martin neben sich Schnarchen hört.  „Ach, ich bin ja im Gästezimmer“, fällt es ihr ein. Dann muss sie wieder an den Streit  mit Martin denken. Sie spürt einen Kloß im Hals. „Was ist, wenn er sich von mir trennt?“ Es kommen ihr Zweifel an ihrem neuen Projekt. „Soll ich nicht vielleicht doch besser damit aufhören und dann bleibt alles, wie es ist? Dann muss ich eben zurückstecken. Man kann halt nicht alles im Leben haben.“

Doch plötzlich erinnert sie sich daran, wie glücklich sie war, als sie ihre erste Stunde als Dozentin auf der Heilpraktiker Schule gegeben hatte.  Und für den nächsten Tag hat sich schon eine Klientin angemeldet, die zu ihr kommen möchte, weil sie Homöopathie und systemische Aufstellungsarbeit miteinander verbindet.  Seit der Geburt ihrer Tochter hatte sie sich nicht mehr so glücklich gefühlt. Sollte sie das jetzt alles aufgeben? Aber andererseits… Schon meldete sich wieder der innere Zweifler.

„Es hat keinen Zweck, ich kann einfach nicht schlafen. “ Jeanette schaltet die Nachttischlampe ein. Ein Blick auf die Uhr sagt ihr, dass es erst 2:30 Uhr ist. „Noch so lange, bis zum Morgen.“  Da kommt ihr eine Idee… Schnell holt sie sich im Arbeitszimmer ein paar Blätter Papier und beginnt zu schreiben.  Sie schreibt einen Brief an ihr Höheres Selbst. Diese Übung macht sie öfters, wenn sie ihre Gedanken ordnen will.

Liebes Höheres Selbst,

im Moment zhweifle ich mal wieder total an meinem Leben. Immer, wenn ich gerade etwas tue, was mich glücklich macht, dann streite ich mit Martin. Er versteht einfach nicht, dass ich auch ein Mensch bin, der Träume hat und der ein erfülltes Leben führen will. Sicher, für eine ganze Weile hielt ich mein derzeitiges Leben mit Familie und Haushalt für das Beste, was mir je passieren konnte. Aber nun habe ich mich geändert und ich spüre, dass tief in meinem Herzen noch etwas ist, das gelebt werden will. Deshalb mache ich ja auch das Coaching. Deshalb habe ich die Heilpraktiker-Ausbildung gemacht und mit viel Schweiß und Mühe für die Prüfung gelernt. Man, war das eine aufregende Zeit. Aber ich liebe doch auch Martin, obwohl er schon seine Ecken und Kanten hat. 🙂 Aber wir haben so viel zusammen durchgestanden und eine Tochter großgezogen. Und jetzt sollen wir uns plötzlich nicht mehr verstehen? Warum ist es so schwer, etwas zu verändern?  Soll jetzt wieder alles aufgeben? Ohne Martin würde ich mich total einsam fühlen. Er gibt mir das Gefühl von Nähe und Geborgenheit, das ich alleine wahrscheinlich niemals haben kann.

Aber andererseits erscheint mir mein Leben seit einigen Jahren so eingefahren. Und ich würde so gerne selbst Geld verdienen und vor allem das tun, was ich mir schon immer erträumt habe: Anderen Menschen zur Selbstheilung verhelfen und schreiben. Das ist doch klar, dass Martin da vielleicht mal ein bisschen zurückstecken muss. Aber anscheinend ist es ihm nicht so klar. Manchmal habe ich das Gefühl, er nimmt mich und meine Träume nicht ernst.

Mir sind aber meine Träume wichtig. Was soll ich tun? Ich bitte darum, eine Lösung zu finden, die für das ganze gut ist.

Danke dir.

Deine Jeanette.

„Jetzt fühle mich besser.“ Sie legt sich wieder ins Bett und löscht das Licht. Kurz bevor dem Einschlafen nimmt sie sich vor, am nächsten Morgen als erstes die Hausaufgabe zu machen, die sie in der letzten Coaching-Sitzung bekommen hatte: Einen Tag in ihrem Traumleben beschreiben.

Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, welche Überraschungen der nächste Tag für sie bereithält.

Fortsetzung folgt…

 

 

 

 

 

 

 

Anne-Kerstin
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About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht!

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  1. Liebe Ursula,

    herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar. Ja, es ist manchmal wirklich nicht einfach, wenn man sich selbst verändern will und das nähere Umfeld da (noch) nicht mitmacht. Das erfordert manchmal viel Geduld.
    Die ganze Geschichte kannst du übrigens hier lesen, als PDF-Datei, dann erfährst du auch, wie sie zuende geht.

    http://www.anne-kerstin-busch.com/wp-content/uploads/2012/11/Von-der-Einzigartigkeit-zum-Firmenslogan.pdf

    Liebe Grüße
    Anne-Kerstin

  2. Liebe Anne,

    das ist eine sehr schöne Geschichte, die mich gut mitnimmt, denn wir alle kennnen diese Situationen, wo wir bereit sind für eine Veränderung, aber unsere Mitmenschen noch nicht. Dann bei sich selbst zu bleiben, für sich und seine eigenen Belange einzutreten, das ist für viele ein Wagnis, aufregend und im Ende sehr beglückend.

    Danke für die tolle Geschichte. ich bin schon gespannt, wie die weitergeht.

    Liebe Grüße

    Ursula

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