Juni 4, 2016

Foto: jhraskon - Pixabay
Foto: jhraskon – Pixabay

Als Jutta Held vor einiger Zeit zu ihrer Blogparade „Sei unperfekt“ einlud, hatte ich den Impuls, dass ich selbst auch einen Beitrag schreiben wollte, denn das Thema kenne ich nur zu gut. Ganz herzlichen Dank für die Idee zu dieser Blogparade!

Gerade, wenn es ums Schreiben und Veröffentlichen geht, was ja mein Fachgebiet ist, dann ist meistens Perfektionismus angesagt. Da ist die Angst, dass in einem Buch, was ich veröffentlichen will, noch irgendwo ein Fehler ist, der übersehen wurde. Das Gleiche gilt auch für Blogartikel, Videos, etc. Oft schadet da auch der Blick über den Tellerrand, hin zu den MItbewerbern, wo sowieso alles besser zu sein scheint: Das Cover des Buches, die Gestaltung des Blogs, die Ausleuchtung der Videos. Meistens endet das dann im Frust und mit dem Gedanken: „Ach, das schaffe ich doch nie!“

Vielleicht kennst du das selbst auch. Gerade, wenn du mit einer Sache beginnst. Nehmen wir z. B. mal an, du willst deinen ersten WordPress-Blog starten oder dein erstes Video veröffentlichen und fühlst dich unsicher.

Klar, solltest du dich fortbilden, Kurse belegen, Online-Kurse buchen, an Webinaren teilnehmen oder Bücher lesen, um möglichst gut zu werden. Das mache ich auch. Doch das alleine ist es nicht, dieses Thema geht noch viel tiefer.

Schon ziemlich früh werden wir in unserer Leistungsgesellschaft darauf getrimmt, möglichst perfekt zu sein und möglichst viel und gute Leistung zu erbringen. Wir sollen irgendwann nur noch an einem Arbeitsplatz funktionieren. Unsere ureigene Kreativität und das Leben und Arbeiten aus dem Herzen, treten dabei völlig in den Hintergrund. Manchmal kommt es mir so vor, als würden wir zu perfekten Robotern ausgebildet werden, die nur noch nach Anweisung zu funktionieren haben.

Irgendwann – gerade in der Lebensmitte – kommt dann oft diese leise innere Stimme und klopft an. Von Zeit zu Zeit wird sie immer lauter, zum Beispiel, indem man ganz unzufrieden mit dem Konzept wird, was man bisher gelebt hat. Vielleicht kennst du das auch. Dann willst du deine Kreativität leben, nach deinem Herzensbusiness suchen, dich selbst verwirklichen, deine Vision in die Welt hinaustragen und auch davon leben, weil du dein altes Lebensmodell verlassen willst oder wenigstens in Teilzeit deinen Traum leben willst, so wie ich es z. B. mache.

Wenn du deine Kreativität nicht nur für dich im stillen Kämmerlein leben möchtest, dann bist du plötzlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. So ging es mir auch. Ich „musste“ plötzlich eine eigene Internet-Seite ins Leben rufen, Videos drehen, Online-Kurse produzieren und mich mit der Buchproduktion beschäftigen. Das war alles Neuland für mich, und ich fürchtete oft, dass meine Kreationen nicht gut genug seien, um Beachtung zu finden. Oder schlimmer noch: Kritiker würden sie verreißen.

Gerade die Angst vor Neuem hält uns oft zurück und das ist im Prinzip schade, sehr schade. Wenn man da jetzt mal tiefer schaut, dann steckt dahinter natürlich einmal die Angst, dass man etwas tun muss, was man noch nie gemacht hat, was man nicht kennt. Aber eine mindestens genau so große Angst ist auch diejenige, sich zu blamieren, weil man unperfekt ist, weil man hat ja perfekt zu sein.

Wäre ich dieser Angst damals gefolgt, dann gäbe es diesen Blog nicht, dann gäbe es nicht meinen Youtube-Kanal, meine Facebook-Seite oder die Facebook-Gruppe. Dann hätte ich nämlich gewartet, bis ich so perfekt bin, um meine Inhalte zu veröffentlichen, dass ich es vermutlich immer noch nicht getan hätte. 🙁

Damals vor acht Jahren, als ich mit dem Bloggen anfing, entschied ich mich zum Glück für den anderen Weg. Ich probierte aus, experimentierte, lernte und verbesserte mich, aber ich tat immer alles aus dem Herzen. So ging ich Schritt für Schritt und sagte mir, ich gebe mein Bestes. Das kann heute so sein, morgen ist es wieder anders. Und ich freute mich über jeden noch so kleinen Schritt, den ich ging, um mein Ziel zu erreichen.

Gerade das Bloggen hat mir übrigens sehr geholfen, mein überperfektioniertes Denken loszulassen und meine Schritte zu gehen. Denn da schreibe ich ja Texte, die ich relativ schnell veröffentliche. Manchmal sehe ich dann doch noch einen kleinen Fehler, nachdem ich den Beitrag veröffentlicht habe und korrigiere ihn dann schnell. Ich traue mich aber, mich mit meinem Blog zu zeigen, so wie ich bin, mit meinen Herzensthemen. So wurde ich auch beim Schreiben immer lockerer. Ich kann nur jedem empfehlen, einen eingenen Blog zu haben.

Einer der nächsten Schritte war mein Youtube-Kanal. Jeder Fernsehfilmer würde vermutlich den Kopf schütteln, wenn er die Videos sieht. Aber auf Perfektionismus kommt es mir da nicht an, sondern ich möchte die Menschen mit meinen Inhalten berühren, ihnen Tipps und Anregungen geben und Mut machen, Dinge selbst auszuprobieren. Hier haben mir übrigens die Videos von anderen Youtubern geholfen, die oft alles andere als perfekt sind. Meistens sind es jüngere Leute, oft auch aus dem englischsprachigen Raum, die sich trauen, solche Videos hochzuladen und die oft viele Klicks und Likes bekommen.

Ähnlich war es mit Facebook, mit meiner ersten Facebook-Gruppe, meinem ersten Online-Kurs oder – noch viel aufregender, dem ersten gedruckten Buch!

Heute bin ich dankbar dafür, dass ich immer wieder meine Komfortzone verlasse und neue Dinge ausprobiere, spiele, experimentiere, um meine Inhalte zu transportieren.

Dabei hatte ich immer das Ziel vor Augen, dass ich mit meiner Kreaitvität ein Herzensbusiness kreieren und mich damit zeigen wollte. Ohne dieses Ziel hätte ich die Komfortzone wohl bis heute noch nicht verlassen. Ein solches Ziel kann ein mächtiger Anker sein.

Hier einige Tipps, die mir geholfen haben, dranzubleiben, es zu tun, Schritte zu gehen, auch wenn es noch unsicher und unperfekt ist.

  • Setze dir ein Ziel, das so stark ist, dass es dich trägt, während du es verwirklichst. Was möchtest du mit deinem Business erreichen? Was ist deine Vision?
  • Nimm dieses Ziel als Anker, während du deine Schritte gehst, um sichtbar damit zu werden!
  • Trau dich, unperfekt zu sein, feiere stattdessen lieber deine Einzigartigkeit und schätze deine Talente, die du mit in dieses Leben gebracht hast!
  • Sag dir: Ich gebe jeden Tag mein Bestes! Heute ist das Beste gut genug! Morgen bin ich vielleicht schon wieder ein bisschen besser.
  • Spiele und experimentiere wieder viel mehr. Erinnere dich an deine Kindheit, wo du das auch konntest.
  • Schau auch mal über den Tellerrand hinaus und schau dir an, wie andere es so machen. Lerne von den anderen, aber nur so, wie es dich weiterbringt und wie es dir guttut!
  • Kommuniziere liebevoll mit dem Teil in dir, der Angst hat, sich zu blamieren. Sag ihm, dass du ihn ernst nimmst und dass du ihn bei Gelegenheit zu Rate ziehst (bei Büchern, z. B. wenn du überarbeitest). Sag ihm aber auch, dass er während der Phasen der Neuentwicklung von Büchern, Kursen, etc. still sein soll, weil dich das nicht weiterbringt. Dieser Teil, der sogenannte innere Kritiker, will dir nur helfen, aber manchmal schießt er über das Ziel hinaus. Du bist der Boss in deinem Universum, deshalb kannst du ihn auch liebevoll in seine Schranken weisen.
  • Führe ein Tagebuch. Schreibe dir jeden Tag fünf Dinge auf, die du an dir selbst schätzt und für die du dankbar bist. Das hilft dir, dich mehr und mehr auf deine Einziartigkeit zu fokussieren, statt darauf, wo du evtl. noch unperfekt bist.

Solltest du merken, dass du gar nicht weiterkommst, dann rate ich dir, einen Coach zu nehmen, der dir hilft, die alten Blockaden, die Muster zu lösen, die verhindern, dass du deine Einzigartigkeit endlich leben kannst.

Ansonsten gehst du einfach Schritt für Schritt, immer dein Ziel vor Augen. Du wirst sehen: Du wirst jeden Tag besser und besser.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du mit deinem Traum so richtig durchstrarten kannst, ganz gleich, wo du heute stehst.

Deine

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Anne-Kerstin
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About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht!

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  1. Liebe Anne,

    herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel von Dir, der genau beschreibt, wie man sich oft von dem „Perfektionismus-Antreiber“ aus dem inneren Team verunsichern läßt, so dass man eine Aufgabe entweder vor sich her schiebt oder manchmal sogar erst gar nicht beginnt.

    Deine anregenden Blogbeiträge und Artikel und jetzt die wunderbare Tagebuch-Challenge hefen mir dabei, meinen Blog jeden Monat zu füllen und mehr und mehr mit meinen speziellen Angeboten nach außen zu gehen.

    Vielen Dank für all Deine Unterstützung

    Ursula

  2. Liebe Anne,
    danke für deine schöne Antwort, ich habe mich über deine Worte gefreut. Ich habe ganz bewusst das Thema Perfektionismus und Kaltakquise hier dargestellt. Ich gehörte auch lange zu dieser Gruppe, die Kaltakquise schrecklich finden und es gibt immer noch Dinge, die ich lieber tue. Und durch das Tun, wird es in der Tat besser. Ich warte also nicht auf die Stimmung, wann ich meine, jetzt wäre es gut zu telefonieren, ich mache einfach. Ich denke mit dem Schreiben ist es ganz ähnlich, es geht darum, es zu tun unabhängig davon wie gut es ist. Im Tun werden wir immer besser. In der Tat schleiche ich nicht mehr ums Telefon und das ist für mich ein Fortschritt.
    Dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße
    Brigitte

  3. Liebe Brigitte,

    danke für deinen tollen Kommentar hier. Kaltakquise ist ein Thema, bei dem sicher viele stöhnen und denken, sie können es nicht. Mein Ding ist das auch (noch) nicht. Ich finde es so toll, wie du hier deine Erfahrung beschreibst und die Transformation von „ich schleich ums Telefon herum“ hin zu “ ich telefoniere und werde immer lockerer“. Toll, dass du dadurch sogar Aufträge an Land gezogen hast. Es ist schon spannend, dass man nicht immer perfekt sein muss, um Aufträge zu bekommen. Ich denke vielmehr, man muss eben so gut sein, wie man kann (das schreibst du ja auch) und den Menschen helfen, dass sie einem vertrauen können.

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Anne-Kerstin

  4. Liebe Jutta,

    ganz herzlichen Dank für deinen wunderschönen Kommentar hier. Es freut mich wirklich, dass der Artikel dir gefällt und dass dir meine Artikel auch weiterhelfen. Ich finde ja, du gibst auf deinem Blog auch wundervolle Tipps. Diese Blogparade war auch eine tolle Idee. Und so unterstützen wir uns immer wieder gegenseitig, voranzukommen und jeden Tag ein bisschen besser zu werden. 🙂

    Liebe Grüße
    Anne-Kerstin

  5. Herzlichen Dank für deinen schönen Kommentar zu meinem Artikel. Ja, ich glaube, diesen inneren Kritiker oder die innere Perfektionistin, kennen wir alle. Frauen vielleicht sogar mehr als Männer. Es freut mich, dass dir besonders der Satz mit dem Spielen und Experimentieren gefällt. Es tut einfach so gut, wenn man das mal ab und zu praktiziert, finde ich. Und ja, Kinder können da eine große Hilfe sein, wenn man sie beobachtet.

    Herzliche Grüße
    Anne-Kerstin

  6. Liebe Anne,
    vielen Dank für den schönen und wertvollen Artikel. Ich kenne das Thema nur zu gut.
    Ich hatte mir 2015 vorgenommen, ich mache jetzt Kaltakquise – o graus. Und dann habe ich mir eine richtig teures Akquise-Seminar gegönnt und hatte die Hoffnung und die Illusion, dann geht es fast von selbst. Ich bin ums Telefon geschlichen – unglaublich, weil ich dachte, ich muss es so perfekt machen, wie der Trainer das gezeigt hat. Ich habe es aber nicht hinbekommen. Dieses Jahr 2016 stand auf meiner Agenda: ich mache Kaltakquise und ich habe mich dabei von meinem Perfektionismus verabschiedet, ich telefoniere eben und mittlerweile werde ich lockerer und siehe da meine Gespräche werden besser. Perfektionismus und Kaltakquise passen nicht gut zusammen. Und ich habe schon erste Aufträge an Land gezogen, obwohl ich alles andere als perfekt meine Gespräche führe. Also lasst uns den Perfektionismus immer wieder zur Seite stellen und alles so gut machen, wie wir eben können.
    Liebe Grüße
    Brigitte

  7. Liebe Anne,

    vielen Dank für diesen einfühlsamer und mutmachender Artikel zu meiner Blogparade!
    Ich glaube, fast jede und jeder, der sich auf dem Weg gemacht hat Online sichtbar zu werden, wird beim Lesen häufiger mit dem Kopf nicken und innerlich sagen, „kenn ich“!
    Dieses Prickeln und Luft anhalten, vor dem 1. Klick auf „veröffentlichen“, egal ob es ein Blogartikel, ein Video oder Audio. Und dann merkst Du, wie die Spannung weicht und sich Freude ausbreitet, es getan zu haben, wieder eine Schritt gegangen zu sein. Und das dieser Schritt, so wie er ist, im Moment vollkommen ist oder wie Du es so passend in Deinen Tipps sagtst, „ich gebe jeden Tag mein Bestes“!

    Ich finde jeden von Deinen acht Tipps so wertvoll, weil sie einem in diesem Gefühls-Ping-Pong von soll ich, soll ich nicht, bin gut genug unterstützen weiterzugehen trotz des Unbehagens.

    Für mich sind und waren Deine Artikel immer eine große Unterstützung, gerade um in Perfekionismus-Löchern wieder in die Gänge zu kommen! Danke dafür!

    Liebe Grüße
    Jutta

  8. Vielen Dank für diesen anregenden Artikel, Anne-Kerstin. Ja, eine kleine Perfektionistin meldet sich auch in meinem inneren Team recht laut zu Wort. Inzwischen habe ich schon ganz gut gelernt, mit ihr zu verhandeln, um Kreativität und Wagemut mehr Raum zu geben. Nach zwei eigenen Online-Kursen ist jetzt seit März mein SinnCoach-Blog im Netz. Besonders gut gefällt mir dein „Spiele und experimentiere wieder viel mehr“. Genau! Und wenn du auf die Nase fällst – aufrappeln und noch mal versuchen. Mein Enkel ist da eine herzerfrischende Anregung für mich 🙂

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