März 14, 2011

Foto: Dimedrol68 – shutterstock

Diesmal möchte ich mich einem Thema zuwenden, was mir, gerade in dieser besonderen Zeit,  sehr am Herzen liegt: „Carpe diem!“

Haben Sie, genauso wie ich, bisher vielleicht auch immer gedacht, dass „Carpe diem!“ übersetzt heißt: „Nutze den Tag!“? Mir ging es jedenfalls bis eben so. Doch dann habe ich noch mal recherchiert und festgestellt, dass die eigentliche Übersetzung „Pflücke den Tag oder auch  „Genieße den Tag!“ heißt, siehe u. a. bei Wikipedia. Da ich finde, dass „Genieße den Tag!“ klarer das ausdrückt, worum es in diesem Beitrag geht, bleibe ich bei dieser Übersetzung.

Ich finde es bemerkenswert, dass überall eher die Übersetzung  „Nutze den Tag!“ kursiert, denn das hat für mich eine ganz andere Bedeutung, als „Genieße den Tag.“ Nutze ich einen Tag, dann verstehe ich das eher so, dass ich ein perfektes und effektives Zeitmanagement habe, um möglichst viele Verpflichtungen zu erfüllen, so dass ich am Ende des Tages sagen kann: „Ja, ich habe alles geschafft, was ich erledigen wollte, ich habe nichts vor mir hergeschoben.“   Doch ob das immer mit Freude und Genuss einhergeht, ist die Frage.

Mir wird es immer bewusster, wie wichtig es ist, den Tag zu genießen, jeden Tag zu genießen, soweit das geht und dankbar zu sein, für das, was ist und etwas daraus zu machen.

Als Freitag die Nachricht von dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan um die Welt ging, hat mich das ziemlich erschüttert. Es hat mir auch wieder gezeigt, wie endlich das Leben hier in dieser Welt ist und mein Mitgefühl gilt den Menschen dort.

Gerade solche Ereignisse machen mir immer wieder bewusst, wie wichtig es ist, jeden Tag etwas zu tun, was mich glücklich macht, was mein Herz öffnet und die Liebe, die in mir ist, rauslässt. Wenn ich glücklich bin, dann empfinde ich auch eine tiefe Dankbarkeit für das, was im Moment ist, z. B. dass ich hier sitzen und schreiben kann, dabei Musik hören kann und das ausdrücken kann, was in meinem Herzen ist. In diesem Moment habe ich das Gefühl „Jetzt genieße ich den Tag.“ Jetzt bin ich mit einer größeren, liebenden göttlichen Kraft verbunden.

Natürlich gelingt dies vielleicht nicht immer in jedem Moment und im Alltag, aber ich kann auch dort Momente des Glücks und der Dankbarkeit finden, wenn ich aufmerksam bin. Ich vergesse es nur manchmal, wenn ich im Stress bin, ein Kollege meckert oder etwas anderes nicht nach Plan läuft.

Ich finde, gerade wenn in der Welt schlimme Katastrophen geschehen, dann ist es wieder wichtig, sich darauf zu besinnen, wofür man dankbar sein kann. Ich stelle dann immer wieder fest, dass ich vieles für selbstverständlich hinnehme, obwohl es das nicht ist. Mir fällt auf, wie oft ich die Aufmerksamkeit eher auf den Dingen in meinem Leben habe, die mir fehlen, statt auf den Dingen, die da sind.

Ja, so lernt man auch durch die Dinge, die in der Welt geschehen und die einen berühren, ziemlich viel über sich selbst.  🙂

Ich habe nämlich noch etwas gelernt: „Carpe diem!“ bedeutet auch, „Nein“ zu sagen. Noch vor einiger Zeit habe ich viele Dinge nur aus Pflichtgefühl getan oder weil ich mich nicht getraut habe, Nein zu sagen, aus welchem Grund auch immer.  Sicher gibt es gewisse Verpflichtungen im Leben, um die kommt man nicht drumherum… 🙂 Aber bei allen anderen Dingen ist es wichtig, diese immer wieder zu überprüfen, ob sie wirklich zu einem selbst passen oder gerade angesagt sind.

Hier ein Beispiel von mir: Noch bis vor Kurzem habe ich in meiner freiberuflichen Tätigkeit jeden Auftrag angenommen, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, dass das Thema in Wirklichkeit nicht zu mir passte. Das ist, wenn man für andere Menschen etwas schreiben soll, nicht so einfach. Ich habe mich aber aus vielerlei Gründen nicht getraut, Nein zu sagen und so habe ich dann eben durchgehalten. Außerdem habe ich noch in meinem Job in der Fernsehredaktion gearbeitet, in dem ich auch noch heute arbeite und viel ehrenamtlich für einen Verein gemacht.

Dabei ist es seit Jahren mein Traum, Bücher zu schreiben,  mit denen ich hoffentlich auch andere Menschen glücklich machen kann.  Ich habe da schon einige Buchprojekte angefangen. Doch da ich so viele Verpflichtungen habe, bzw. hatte, blieb dieses innere Bedürfnis bisher auf der Strecke.

Jetzt habe ich mich dafür entschieden, jeden Tag etwas dafür zu tun, um diesen Traum zu verwirklichen. Dafür stecke ich mit der Arbeit im Verein etwas zurück und vermittle vielleicht auch den einen oder anderen Auftrag, der nicht so in mein Portfolio passt, an Kollegen weiter. So schaffe ich mir immer mehr Freiräume für meine wirklichen Träume.

Genießen bedeutet für mich also ganz einfach, das zu tun, was ich liebe und eine innere Zufriedenheit, Dankbarkeit und Erfüllung zu erleben. So dass ich am Ende dieses Lebens zufrieden sagen kann: „Ich bin dankbar dafür, dass ich ein erfülltes Leben hatte.“

Und was bedeutet „Genieße oder Pflücke den Tag!“ für Sie?

About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht! Auch, wenn du deinen Ratgeber oder dein Expertenbuch schreiben willst, bist du bei mir richtig.

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  1. Herzlichen Dank für die wundervolle Inspiration…..´´´

    Mein lang ersehnter ‚W’unsch Haus am ‚Wald bekommt nun einen Namen
    da mein Lebensmotto sich in Carpe Diem sehr wohl wiederfindet
    und ich sehr sehr lange
    überlegt habe…..

    wie könnte mein Häusle heißen… Bin ich nach diesen tollen Worten
    zur Erklärung—– nun ganz überzeugt sagen

    Ja das Waldhaus wird Carpe Diem heißen….

    Vielen herzlichen Dank
    Gruss Sonja

  2. Liebe Brigitte,

    ganz herzlichen Dank für Ihren schönen Kommentar. Ich finde es wunderbar, dass Sie sogar einen Schlüsselanhänger mit diesem Spruch haben, der Sie immer daran erinnert. 🙂

    Sie fassen sehr gut zusammen, was der Satz bedeutet. Leider vergisst man, bzw. vergesse ich es oft, wenn ich in der alltäglichen Tretmühle drin bin, etwas zu tun, damit ich den Tag wieder genießen kann.

    Ich halte es auch für sehr wichtig, dass man das tut, was man gerne tut, das, was man liebt. Ja, dann ist man im Flow und kann den Tag genießen.
    Doch was macht man mit den vielen Herausforderungen, die kommen, die einem aber nicht „schmecken“? Da fällt es zumindest mir mit dem Genießen nicht so leicht. Vielleicht gilt dann der Spruch „Mach das Beste draus.“ Und dann sollte man wieder etwas finden, das man einfach nur genießen kann.

    Herzliche Grüße
    Anne-Kerstin Busch

  3. Hallo Liebe Anne-Kerstin,
    Danke für den schönen Beitrag. Gerade habe ich mir einen schönen Schlüsselanhänger gekauft, wo dieser Spruch (carpe diem) verewigt ist. Für mich bedeutet es eben auch das, dass für mich Beste aus dem Tag zu machen. Kann bedeuten, mich auch einfach mal gehen zu lassen, wenn ich Müde bin, andererseits aber wieder sehr aktiv am Leben teilzunehmen – das Beste aus seinem Leben zu machen. Das zu machen, was einem Glücklich macht und nicht aufzugeben, wenn was nicht gleich so klappt – auch wenn es manchmal einer längeren Zeitspanne bedarf – aber am wichtigsten, dass zu tun, was man tun will und so zu leben, wie man es gerne möchte; wie auch immer man das auch hinkriegt. Auch tue Gutes und Du empfängst Gutes. Sei Du selbst – alle diese vielleicht abgedroschenen Sprüche – Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen. Ist nicht immer einfach – man kann es hinkriegen :)) Herzlichst Brigitte Long

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