Februar 26, 2015

Du hast bereits Ideen für dein Buch gesammelt und sie vielleicht auch schon geordnet, so dass es sinnvoll erscheint. Dann ist es an der Zeit, dass du schaust, welches Kernthema dein Buch haben soll. Das Kernthema sollte später im Klappentext, also in der kurzen Inhaltsangabe, die meistens hinten auf dem Buch steht, auf einen Blick zu erkennen sein.  Der Titel des Buches fasst das Kernthema in wenigen Sätzen zusammen.

Was ist das Kernthema? Es ist der Punkt, an dem sich deine Einzigartigkeit mit dem Bedürfnis deiner Lieblingsleser „trifft“. Du schreibst über dein Thema auf eine Art und Weise, wie es kein anderer kann. Gleichzeitig kennst du das Bedürfnis derjenigen, die dein Buch später lesen sollen. Daraus ergibt sich dann das Kernthema.

Die Einzigartigkeit finden

Doch manchmal fängt es schon bei der Einzigartigkeit an mit den Schwierigkeiten. Gerade, wenn du jemand bist, der viele Interessen und Talente hat, vielleicht auch noch viele Ausbildungen, dann weißt du vielleicht gar nicht immer gleich, was dich einzigartig macht und welchem Part deiner Einzigartigkeit du ein Buch widmen willst.

Hier ein Beispiel: Nehmen wir mal an, jemand ist Heilpraktiker und hat mehrere Ausbildungen, z. B. Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Hypnotherapie, Quantenheilung, etc. Alle diese Fachgebiete interessieren diesen Heilpraktiker gleichermaßen. Jetzt möchte er ein Buch schreiben und am liebsten will er alle Fachgebiete in seinem Buch berücksichtigen. „Ich schreibe für Erwachsene, die sich selbst helfen wollen“, murmelt er vor sich hin. Klar, das kann man so machen. Aber wäre es nicht viel spannender, einen ganz bestimmten Lieblingsleser im Blick zu haben? Genauso kann man sich vorstellen, dass es vielleicht besser wäre, jedes der Fachgebiete in einem extra Buch zu behandeln, statt alles in ein Buch zu packen.

Der Heilpraktiker könnte sich in einem ersten Schritt hinsetzen und sich überlegen, welches seiner Fachgebiete ihn am meisten begeistert. Über welches Fachgebiet spricht er öfters mit Freunden? Wann hat er das Gefühl, sein Herz wird weit, seine Augen glänzen?

Er könnte sich vorstellen, dass er in einer kurzen Meditation in der Zeitspur zurückgeht und noch mal bewusst in seine Kindheit geht. Was mochte ich als Kind, könnte er sich fragen.  Vielleicht wird ihm dann bewusst, dass er als Kind immer schon gemerkt hat, wie gut ihm die homöopathischen Mittel getan haben, die er bekam, wenn er erkältet war. Und als er noch studierte kaufte er sich ständig neue Bücher über Homöopathie. Wo andere Altersgenossen lieber einen Krimi lasen, saß er mit einem Homöopathiebuch  und studierte Fallbeispiele.

Also entscheidet er sich dafür, dass es in seinem Buch um Homöopathie gehen soll. Doch als er sieht, was es auf diesem Gebiet schon alles für Bücher gibt, ist er erschrocken. „So viele Themen, so viele Bücher“, murmelt er vor sich hin. „Ich bin leidenschaftlicher Homöopath, aber mit einem allgemeinen Werk ist es wohl nicht getan.“

Wo Einzigartigkeit und Lieblingsleser sich begegnen

Das ist der Punkt, wo der Lieblingsleser ins Spiel kommt. Also fragt der Heilpraktiker sich: „Wer soll überhaupt mein Buch lesen?“ Wen hätte ich gerne in meiner Praxis?“ Wen verstehe ich auf Grund meiner Lebenserfahrung gut?

Um das herauszufinden, entscheidet er sich für eine Fantasiereise als Übung. In dieser Fantasiereise stellt er sich vor, dass er sich mit seinem Lieblingsleser auf einen Kaffee in seiner Lieblings Cafébar trifft und ihn einfach fragt, was für ein Homöopathie-Buch er brauchen würde. Dies ist eine Übung, bei der die Intuition ins Spiel kommt. Deshalb ist es hier wichtig, dass du später alle Antworten, die du bekommen hast, aufschreibst und zwar ohne sie zu zensieren.

Der Lieblingsleser unseres Heilpraktikers ist ein großer, schlanker Mann. Er wirkt ein bisschen nervös, gestresst. Seinen Aktenkoffer aus einem feinen beigen Leder stellt er so fest auf den Boden, dass er aufgeht und die Unterlagen durch die Gegend fliegen. Da es ein Sommertag ist, sitzen die beiden draußen. Der leichte Sommerwind weht die Unterlagen zu den anderen Gästen. Schon bald stehen fast alle Gäste des Cafés auf und versuchen die Blätter einzufangen. „Entschuldigen Sie“, sagt der Mann leise. Aber ich bin heute nur von Konferenz zu Konferenz gehetzt. Ich hatte noch nicht mal Zeit, was zu essen. Nein, bloß keinen Kaffee. Ich habe heute schon eine ganze Kanne getrunken, damit ich einigermaßen wach bleibe. Ich schlafe nachts so schlecht und bin dann immer morgens so erschöpft.“ Der Heilpraktiker hört zu und fragt nur eine einzige Frage: „Was genau sind Sie von Beruf?“ Ich leite die Zentrale der Firma Mustermann. Wir stellen Büromöbel her und gerade heute hatten wir eine Verhandlung mit einem schwierigen Kunden“, antwortet der imaginäre Lieblingsleser.

Das Kernthema finden

Nachdem unser Heilpraktiker eine Weile zugehört hat, sieht er bereits ein Mittel vor Augen, was dem Mann helfen könnte. Er spürt die Begeisterung für das Thema, das sich jetzt ganz klar vor seinem inneren Auge zeigt. Am liebsten möchte er sofort mit dem Schreiben beginnen. Ja, ich werde ein Buch für gestresste Manager schreiben. Ich denke, ich werde es Die homöopathische Hausapotheke für gestresste Manager nennen.

Vom Allgemeinen zum Speziellen

Am Anfang hatte unser Heilpraktiker eine riesige Leserschaft vor Augen. Am liebsten wollte er alle seine Fachthemen in einem Buch unterbringen. Durch die kreativen Übungen hat er schließlich sein Kernthema gefunden, dort, wo die Einzigartigkeit und der Lieblingsleser sich begegnen.

Vielleicht können dir diese Anregungen helfen, für dein nächstes Buch ein  Kernthema zu finden, mit dem du aus der Masse herausragst und dich ganz klar von anderen Autoren unterscheidest.

About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht! Auch, wenn du deinen Ratgeber oder dein Expertenbuch schreiben willst, bist du bei mir richtig.

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