März 1, 2011

Foto: elxeneize - shutterstock
Foto: elxeneize – shutterstock

Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass wir uns zurzeit in schwierigen Zeiten befinden.  Manchmal betrifft das nicht nur die Dinge, die in fernen Ländern geschehen, sondern auch die Dinge, die in unserem nahen Umfeld passieren oder sogar mit uns selbst.

Eine Frau, die ich Jenny nennen möchte, hat zurzeit so eine Phase.  Sie hat das Gefühl, in ihrem Leben stimmt fast gar nichts mehr und am liebsten möchte sie alles sofort verändern. Gut, sie hat zwar einen Job. Aber sie ist nicht glücklich damit. Wenn der Montag wieder herannaht, dann zählt sie meistens die Tage bis zum Wochenende.

Seit einigen Jahren ist sie außerdem nebenberuflich selbstständig tätig als Marketingberaterin. Nun könnte man meinen, dass sie wenigstens mit diesem Job glücklich ist, doch auch hier entwickelt sich alles ganz anders, als sie es sich damals, als sie damit begonnen hat, vorgestellt hat. Hinzu kommen in letzter Zeit auch immer wieder Existenzängste, dadurch, dass sie nicht mehr so viele Kunden hat wie früher und einen Kredit abzahlen muss. „Ja, am Anfang des Monats sieht es mit dem Geld noch ganz gut aus, aber gegen Ende wird es schwierig“, sagt sie. Sie beschreibt ihr Gefühl so, dass alles, was sie zurzeit tut, nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Sie gießt zwar immer, d. h. probiert neue Dinge aus, doch das Wasser (ihre Projekte) scheint einfach in der trockenen Erde zu versickern, und es sieht für sie so aus, als würde das ewig so weitergehen, als gäbe es nicht wirklich eine Lösung.

Ja, das ist Jennys „kleine“ Welt, doch für sie ist es eine große Welt, denn sie berührt das alles ziemlich. Jenny ist nur ein Beispiel für die vielen Menschen, denen es vielleicht ähnlich geht, wenn auch vielleicht in anderen Lebensbereichen oder vielleicht sogar in den gleichen Lebensbereichen. Ich denke, jeder Mensch hat etwas, das ihn so sehr berührt, dass es ihn traurig oder wütend macht. Ich finde, das ist nur allzu menschlich und ich halte es sogar für sehr wichtig, kreativ mit den eigenen Emotionen umzugehen. Viele Menschen meinen, wenn sie diese unter den Teppich kehren oder tief genug im Inneren verschließen, dann würden diese Emotionen keine Auswirkungen mehr auf sie haben, doch das ist meiner Ansicht nach  nicht so. Sie lagern dort als „geladene“ Energie, die sich irgendwann einmal entlädt, leider manchmal vielleicht gerade zu einem unpassenden Zeitpunkt. Auch ich kenne das nur zu gut.

Ich erinnere mich an eine Situation in meinem Leben, die sich gut für einen Slapstick geeignet hätte. Ich saß eines Tages im Büro und war schon den ganzen Tag ziemlich wütend gewesen. Damals hatte ich nämlich noch einen Chef, der immer fünf Minuten vor Feierabend mit irgendwelchen Aufgaben ankam, die dann sofort gelöst werden sollten.

Die Tür zum Büro stand offen und dennoch warf ich gerade wütend ein Buch durch die Gegend. Und wer kam genau diesen Moment in mein Büro? Jener Chef natürlich. Zum Glück landete das Buch gerade auf dem Boden, bevor er den Raum betrat, doch er sah es noch durch die Luft fliegen und sagte gespielt entsetzt: „Frau Busch…“ Das war mir natürlich peinlich. Eine Entladung meiner Wut zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt.  🙂 Na ja, wir lachten beide und sahen dann die lustige Seite dieser Begebenheit… Aber es hätte auch schief gehen können.

Deshalb halte ich es für wichtig, kreativ mit den eigenen Emotionen umzugehen, bevor sie hochkochen. Es gab Zeiten, da habe ich z. B. immer Gedichte geschrieben, wenn ich traurig war. Am Ende  des Gedichtes hatte ich meistens meine Trauer losgelassen und sah wieder ein Stückchen Licht am Horizont. Auch mit Wut kann man sicher kreativ umgehen, indem man schreibt oder ein Bild malt. Ich habe auch schon ein „Wutbild“ angefertigt. Das war sicher nicht das Schönste und meistens habe ich es hinterher entsorgt, aber es hat mir zumindest geholfen, meine Wut loszulassen, ohne jemandem ein Buch an den Kopf zu werfen. 🙂

Eine andere Möglichkeit ist es, den Ruhepol im Inneren zu finden. Für mich ist der Ruhepol dort, wo ich mir wieder bewusst werde, dass ich Seele bin und dass ich außerhalb von Zeit und Raum lebe, dass es einfach nur das Hier und Jetzt gibt und ein Meer aus Möglichkeiten, aus dem ich wählen kann, um mein Leben zu gestalten. Wenn ich mich in diesem Bewusstsein befinde, dann bin ich auch außerhalb meiner Emotionen. Ich kann dann erkennen, dass ich die Wahl habe, was ich erleben möchte: Wut oder Liebe?

Doch wie komme ich zu diesem Ruhepol in mir, fragen Sie jetzt vielleicht. Ich denke, auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel Meditationsmusik auflegen und sich ein Blatt Papier nehmen und schreiben.  Ich persönlich schreibe gerne oder kontempliere gerne. Die Kontemplation ist eine aktive Form der Meditation. Eine Möglichkeit ist z. B., dass man sich vorstellt, dass man sich innerlich an einen Ort begibt, den man liebt. Oder Sie singen ein Mantra, das Ihnen aus den Emotionen heraushilft. Ich persönlich liebe das Mantra HU (ausgesprochen hju), was ein uralter Name für Gott ist. Dieses Mantra begleitet mich nun schon seit 20 Jahren in meinem Leben und hat mir schon in so manch dunkler Stunde geholfen, mein Herz wieder mit Liebe anzufüllen. Neulich sprach ich mit jemandem, der gerne buddhistische Mantren singt. Auch hier sind die Möglichkeiten grenzenlos.

Probieren Sie einfach aus, was Ihr Weg zu Ihrem Ruhepol im Inneren ist. Ich bin mir sicher, Sie werden genau das finden, was für Sie das Beste ist.

Anne-Kerstin
Folge mir!

About the author 

Anne-Kerstin

Mein Name ist Anne-Kerstin Busch. Ich inspiriere dich, deine Einzigartigkeit zu finden und auf den Punkt zu bringen. Außerdem unterstütze ich dich beim Schreiben deiner Business-Story. Geschichten bleiben im Gedächtnis und zeigen, was dich einzigartig macht!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Kostenfreies E-Book zum Einstieg ins Bloggen

Alles Wichtige, um sofort loszustarten!